Gemeinsames Bekenntnis der Fraktionen für die Integrierten Gesamtschulen
Die Ratsfraktionen von Bündnis 90/Die Grünen aus Oyten und Achim haben gemeinsam mit den Fraktionsvorsitzenden der Kreistagsfraktion über die genehmigte Oberstufe für die IGS Achim beraten.
Alle gratulieren der IGS Achim zur Erteilung der Genehmigung für die Einrichtung einer Oberstufe. Jetzt heiße es, laut einer Pressemitteilung, nach vorne zu blicken. Statt weiter gegen die IGSen zu kämpfen, gar gerichtlich gegen die Entscheidung der Landesschulbehörde vorzugehen, solle Politik den IGSen den Rücken stärken und MITEINANDER statt gegeneinander agieren.
Einen Anfang möchten die Grünen Kommunalpolitiker*innen dabei gerne machen:
„Wir setzen uns für die Integrierten Gesamtschulen mit eigenen Oberstufen ein, weil nur sie auch alle Schulabschlüsse einschließlich Abitur ermöglichen. Das ist der zentrale Bestandteil des Konzepts der IGS“, stellt Landtagskandidat und Kreistagsfraktionsvorsitzender Lennart Quiring fest.
An einer IGS sind alle Kinder willkommen. Ihre Stärke entfaltet die Schulform vor allem dann, wenn die Mischung der Schülerschaft der in der Grundschule entspricht. „Deshalb ist es wichtig, dass auch Kinder auf die IGS gehen, die wahrscheinlich das Abitur anstreben. Mit einer schuleigenen Oberstufe ist kein Schulwechsel nach der Grundschule mehr nötig“, zeigt der Oytener Fraktionsvorsitzende Björn Meyer weitere Vorteile auf. „Die Durchlässigkeit, auch einer der Grundpfeiler einer IGS, ist erst dann vollständig.“
Kinder entwickeln sich in verschiedenem Tempo. Ihre Stärken und Neigungen entdecken sie in der Regel erst im Laufe der Sekundarstufe. „Das vielfältige Angebot der IGS lädt alle Kinder dazu ein, sowohl praktische Erfahrungen zu machen als auch intellektuelle Herausforderungen zu meistern. Dadurch bietet es eine gute Vorbereitung auf Ausbildung, Studium und Erwerbsleben“, weiß Karin Labinsky-Meyer, Fraktionsvorsitzende der Kreistagsfraktion.
Sorgen bereitet den Grünen die derzeit etwas geringe Anwahl der Schulen. Die IGSen werden mit drei (Oyten) bzw. fünf (Achim) fünften Klassen beginnen. Dazu der Achimer Stadtratsfraktionsvorsitzende Michael Schröter: „Die Popularität des auf 3 Klassen pro Jahrgang begrenzten Gymnasiums am Markt in Achim zeigt, dass viele Eltern und Kinder die persönlichere Atmosphäre kleinerer Schulen schätzen. Gleichzeitig braucht es eine gewisse Mindestgröße, um ein vielfältiges Angebot und eine stabile Auslastung der Oberstufen sicherstellen zu können. Daran müssen wir noch arbeiten.“
Weil die Integrierte Gesamtschule eine Schule für alle ist, können Kinder und Jugendliche dort nicht sitzen bleiben und erst recht nicht abgeschult werden. Diesen oft einschneidenden Misserfolgserlebnissen beugt das System der IGS somit vor.
Einen etwas weiteren Blick wirft Landtagskandidat Lennart Quiring auf die Vorgänge: „Der sozioökonomische Hintergrund, also ob Eltern arm oder reich sind, Akademiker oder Arbeiter, Familien für deutsch oder migrantisch gehalten werden, hat immer noch einen starken Einfluss auf die erworbenen Schulabschlüsse der Kinder. Dieser Bildungsungerechtigkeit begegnet die IGS besonders gut, weil die vermeintliche Laufbahn eben nicht bereits nach der vierten Klasse vorgezeichnet wird.“
Die Qualität von IGSen zeigt überdies der Blick auf die Preisträger des Deutschen Schulpreises: Bisher wurde diese Auszeichnung an sechs Sekundar-Schulen in Niedersachsen verliehen, fünf davon sind Integrierte Gesamtschulen. Im Jahr 2022 ist die IGS Buchholz für Niedersachsen nominiert.
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