Der Grüne Forderungskatalog für die Gestaltung der neuen Ortsmitte

Wir stehen vor der großen Aufgabe, mitten in Oyten eine neue Ortsmitte zu gestalten. Wir haben hier nicht nur die Chance, sondern vielmehr die Pflicht, hier ein Areal zu schaffen, das auf Jahrzehnte dem Titel „Ortsmitte“ gerecht wird.
In persönlichen Gesprächen merkt man, dass dazu viele Ideen herumgeistern, in der öffentlichen Diskussion geht es in der Regel aber nur um die Vorschläge, die von Seiten eines Investors, seines Planers oder einer Discounterkette gemacht werden. Zwar gab es zum Thema Arbeitskreise, deren Ergebnisse dann den externen Planern als Hausaufgaben mitgegeben wurden. Wir befürchten jedoch, dass die Politik hier ihres gestalterischen Auftrags beraubt wird und nur abnicken darf, was uns als „Sachzwänge“ vorgetragen wird.
In einer gemeinsamen Sitzung mit der Fraktion der SPD ist daher die Idee dieses Auftrags an alle Parteien entstanden, die im Oytener Gemeinderat vertreten sind:
Wir möchten, dass jede Partei einen Katalog aufstellt, der klar benennt, was die Vorstellungen und Ziele der jeweiligen Parteien für die Entwicklung des besagten Areals rund um die Kreissparkasse und den „alten Aldi“ sind.

Wir veröffentlichen hiermit unseren Forderungskatalog. Dabei möchten wir zwischen drei Stufen unterscheiden: Auf der einen Seite die „Must-Haves“, das sind die Gebäude, Funktionen oder Ideen, die unbedingt in der Ortsmitte verwirklicht werden sollten. Dann die „Nice-To-Haves“, das umfasst jene Optionen, die man sich vorstellen könnte, die aber nicht zwingend durchgesetzt werden müssen. Und schließlich die „No-Gos“, das sind die Sachen, die wir ablehnen.

Must-Haves

Wohnraum
Wir bestehen darauf, dass in dem Gebiet Wohnungen entstehen. Discounter oder andere Verkaufsflächen oder Dienstleister dürfen sich nur dann ansiedeln, wenn in den oberen Geschossen der geweiligen Gebäude Wohneinheiten entstehen. Die Bauhöhe sollte sich dabei an der Höhe der Gebäude in der Hauptstraße orientieren (Papier Meyer, Mehrparteienhäuser Alter Sportplatz).

Freifläche für Grundschule Oyten blocken
Wenn wir alle Flächen in dem Gebiet verplanen, dann nehmen wir uns jegliche Optionen, die Grundschule Oyten erweitern zu können. Deshalb sollten wir von den vorhandenen Freiflächen, die auch früher schon zum Schulhof der Grundschule gehörten, Areale (erst mal) nicht bebauen. Solange sie nicht bebaut sind, erweitern sie den Schulhof.

Bücherei als Mittelpunkt eines zentralen öffentlichen Treffpunkts
Die Bücherei soll der „Aufhänger“ eines öffentlichen Treffpunktes für Jung und Alt sein und damit den Mittelpunkt des öffentlichen Lebens in der Ortsmitte bilden. Dazu wird dort eine Möglichkeit geschaffen, bei kleinen Mahlzeiten und Getränken beisammen zu sein. Die Bücherei in der Nähe der Grundschule und der Kindergärten schafft einen Campus-Charakter. Die Grundschule muss keine eigene Bücherei mehr vorhalten.

Große Bäume, hohes Grün
Die Parkplatz- und andere Freiflächen sollen durch hochwachsende, heimische, tiefwurzelnde Bäume durchsetzt sein.

Vernetzung der Parkplatzsituation in dem Gebiet
Die derzeitige Parkplatzsituation mit vereinzelten Parkplätzen und Garagenhöfen ist verbesserungsbedürftig. Die Parkplatzflächen müssen so vernetzt werden, dass ein Platzcharakter entsteht, der kurzerhand auch für andere Nutzungen (Märkte, Festveranstaltungen) geeignet ist.

Alter Aldi
Wenn es dazu kommt, dass ein „Ankermieter“ ein Gebäude auf der betrachteten Fläche erstellt, dann sehen wir dieses Gebäude auf der Fläche des „alten Aldis“, in Flucht und Höhe der Hauptstraßenbebauung. Nach Norden zur Hauptstraße gibt es einen Eingang für Fußgänger, nach Süden einen Eingang zu den Parkplätzen, die somit „innen“ liegen.

Nice-To-Haves

Arztpraxen
In anderen Gebäuden mit Wohneinheiten in den oberen Geschossen können im Erdgeschoss Ansiedelungsmöglichkeiten für Arztpraxen, Einzelhandel und/oder Diensleister enstehen.

Kleinkunstbühne
In dem Treffpunkt mit der Bücherei als Mittelpunkt können wir uns auch eine kleine Bühne vorstellen, die für Kleinkunst und Musikdarbietungen geeignet ist.

No-Gos

Spielhallen
Wir wollen keine weiteren Gebäude an Spielhallen, Wettbüros etc.pp. verlieren.

Standard-Discounter-Bauten
Standard-Gebäude von Discountern sind ein weiteres No-Go, da diese Gebäude nach wenigen Jahren überholt und für keine anderen Nutzungen geeignet sind.

Parkplätze, die für nichts anderes gut sind
Die Parkplätze in dem Gebiet müssen so angelegt sein, dass sie auch für andere Nutzungen zur Verfügung stehen.

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